(Lutz Foerster, Psychologische Beratung und Therapie Online 2023)
Der Begriff Depression wird für viele verschiedene Dinge verwendet. Es kann sich um ein Gefühl der Niedergeschlagenheit handeln, die nur ein paar Tage anhält – das ist dann eine depressive Verstimmung. Es gibt aber auch die schwere Depression als tatsächliche Krankheit, die dann mit Antidepressiva oder anderen Medikamenten behandelt wird.
Vielleicht ist es aber auch eine Reaktion Ihrer Seele auf die Umstände Ihres Lebens, also ein seelisches Unwohlsein mit einer Botschaft dahinter und das ist die eigentliche Ursache der Depression. In diesem Fall wäre es sehr wertvoll, zu versuchen, diese Botschaft zu entschlüsseln. Während „Depressionen“ im letztgenannten Sinne recht weit verbreitet sind (und fast schon zur Normalität gehören), ist eine psychische Erkrankung namens (schwere) Depression oder genannt „endogene Depression“ relativ selten und muss ärztlich behandelt werden.
Ich möchte Ihnen einige Ideen zu möglichen Botschaften geben, die in einer "Depression" verborgen sein können. Sie kann auf ein ungelebtes Leben hinweisen. Das unausgesprochene Gefühl, dass das Leben, das die Person lebt, nicht das Leben ist, das sie sich vorgestellt hat. Dass es nicht mehr das ihre ist. Vielleicht hatte sie im Leben zu viele Kompromisse gemacht und es gab zu viele Frustrationen, die nicht ausgedrückt und nicht vor sich selbst eingestanden wurden - und aufgrund dessen fühlt sich das Leben nicht mehr wie ihr eigenes an.
Eine Depression kann auch von einer unterdrückten Aggression zeugen – und das kommt sehr häufig vor. Auch wenn Depression und Aggression unterschiedlich, ja sogar gegensätzlich zu sein scheinen. Hier verwende ich den Begriff Aggression im positiven Sinne, in der ursprünglichen Bedeutung des lateinischen Verbs: entgegenkommen, sich dem Gegner oder dem Problem stellen - anstatt sich zurückzuziehen und sich klein zu machen.
Das ist ein Szenario, das man häufig in einer Psychotherapie vorfindet: eine Person, die sich nie erlaubt hat, ihre Aggressionen, ihr NEIN! zu erkennen (weil man den anderen nie verletzen will ...) Diese Person kann sich schließlich in einer "Depression" wiederfinden, wenn sie ihren Zorn zu lange in sich hineingefressen hat.
Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, Klartext zu reden, Nein zu sagen und überhaupt die eigenen Emotionen zu akzeptieren, auch wenn sie vermeintlich negativ sind - natürlich ohne Dummheiten zu machen und ohne andere wirklich zu verletzen! Und das gilt für alle Emotionen: Wenn man sich zu lange verbietet, seine wahren Emotionen auszudrücken, wird man mit der Zeit einen Energiemangel verspüren. Mit jeder unterdrückten wesentlichen Emotion blockiere ich auch die dazugehörige Lebensenergie und irgendwann habe ich keinen Zugang mehr zu meiner gesamten Energie und werde energielos – und komme also in einen Zustand der Depression.
Die Depression in diesem Sinne ist gut! Sie will uns helfen, indem sie uns sagt, dass wir an unserem Leben vorbeigelaufen sind. Dass wir uns verirrt haben, vom Weg abgekommen sind, dass wir uns nicht mehr auf dem richtigen Weg befinden. Ist es dann wirklich so unverständlich, dass wir auf nichts mehr Lust haben - dass das Leben vielleicht sogar einem schwarzen Loch gleicht, sinnlos, geschmacklos, farblos?
In dieser Situation kann eine Psychotherapie eine gute Wahl sein, während Antidepressiva nur Krücken sind, um eine sehr schwierige Zeit zu überstehen, ohne etwas Dummes (einen Selbstmord) zu machen. Das kann eine Beratung oder Psychotherapie vor Ort sein oder online. Die Therapie wird dann darin bestehen, den eigenen Weg wiederzufinden und sich die eigenen Gefühle einzugestehen. In den meisten Fällen geht es nicht darum, radikale Veränderungen im äußeren Leben vorzunehmen - wie den Partner zu wechseln, den Job zu wechseln -, sondern es geht eher um eine innere Neuorientierung, Selbstakzeptanz oder persönliche Entwicklung.
Wenn Sie das anpacken möchten, bin ich für Sie da. Holen Sie sich einen ersten Termin!
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